Das dies nicht so abwegig ist, zeigt ein zwölfeckiger Ring aus Paußnitz (Sachsen). Jedes Feld enthält einen Buchstaben, der zum Teil der irisch-angelsächsischen Zierschrift des 7.-8. Jahrhunderts entspricht, oder in frühgotische Majuskeln gesetzt ist. Letztere kamen um 1200 auf, der Ring wird in Vergesellschaftung mit einem Münzdepot auf die Mitte des 12. Jh. datiert. Die Bedeutung des codierten Textes konnte als „NAINE MI XPS“ entschlüsselt werden (etwa „Verneine mich Christus“).
Zu der in mittelhochdeutscher und griechischer Sprache verfassten Inschrift gesellen sich ein Palmwedel, eine Art Unendlichkeitssymbol und ein geschweiftes Kreuz. Offensichtlich drückte der Ring eine tiefe Religiosität seines Trägers aus, dessen Chiffrierung den Gelehrten vorbehalten war.