Während das Ausgrabungsareal seit 2019 hergerichtet und in einem Schutzbau nach und nach für den Kulturtourismus aufbereitet wurde, rückte auch der Zuweg vom Parkplatz nahe des Fußballplatzes von Niederschelden allmählich in den Fokus.
Im ersten Konzept für die Bewahrung und Darstellung des Ausgrabungsareals 2013 war ja bereits das Gelände in einen thematischen Rundwanderweg eingebettet, der archäologische Fundstellen im Umfeld verknüpfte (s. Serienfolge 3). Aus verschiedenen praktischen Gründen war dieser Rundweg aber nicht umsetzbar und eine Alternative wurde nötig.
Mal wieder: Aus Nöten Tugenden machen
Denn der im Konzept 2013 avisierte Rundweg war relativ lang und vor allem für gehbehinderte Menschen nicht geeignet bzw. nicht ohne erheblichen Aufwand zu bewältigen. Der Trägerverein ‚Ein Siegerländer Tal e.V.‘ legte aber besonderen Wert darauf, dass die Zuwegung zum Ausgrabungsgelände so inklusiv wie möglich ist. In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Siegen, der Waldgenossenschaft Siegen-Niederschelden sowie privaten Grundstückseigentümern wurde daher lediglich ein Stichweg vom östlich gelegenen, ca. 450 m entfernten Parkplatz zum Ausgrabungsgelände entwickelt. Dieser musste teilweise neu befestigt werden und nahe zum Gerhardsseifen wurde ein Wendehammer angebracht, der es ermöglicht, dass im Notfall Rettungsfahrzeuge den Schutzbau erreichen können.
Der Stichweg zum Ausgrabungsgelände ist relativ kurz – der durchschnittliche Wanderer braucht vom Parkplatz zum Ausgrabungsgelände 15 Minuten. Der Weg war zunächst unattraktiv. Wir fürchteten folglich, dass die Besuchenden den Stichweg öde finden könnten.
Die Erleuchtung kam uns, als wir die Gestaltung des Weges als Zeitreise diskutierten. Er sollte beim Parkplatz in der Gegenwart beginnen und bis zum Ausgrabungsgelände in die Eisenzeit führen. Somit könnten die Besuchenden in Richtung Ausgrabungsareal in die Vergangenheit eintauchen und auf der Rücktour die zeitliche Abfolge bis in ihre Gegenwart reflektieren.
Der Themenwanderweg wurde damit eine Zeitreise, die die Eisenproduktion im Siegerland seit der keltischen Epoche fokussiert – Der ‚EisenZeitReiseWeg‘ war geboren.