Bis heute erinnert der 1. Mai an den Kampftag der Arbeiterbewegung, die 1890 begründet wurde. Vier Jahre zuvor fanden lautstarke Proteste zur Einführung der Achtstundenwoche in Chicago statt, die blutig niedergeschlagen wurden. Die Bewegung am Chicagoer Haymarket steht bis heute stellvertretend für den Kampf der Arbeiterbewegung, der sich zur selben Zeit in vielen Ländern formierte und sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen einsetzte.
Der Tag war dabei nicht willkürlich gewählt. Der 1. Mai galt in Amerika als sog. „Moving Day“, an dem Arbeitsverträge abgeändert werden konnten. So auch die Veränderung der Arbeitszeit.
Passend zum Tag der Arbeit wurde ein außergewöhnlicher Metallfund aus Greven in der Außenstelle Münster durch den lizensierten Sondengänger Thomas Maron abgegeben.
Bei dem Fund handelt es sich um ein 2,0 x 2,8 cm großes Buntmetallplättchen mit starken oberflächlichen Korrosionsspuren. Bei näherer Betrachtung der Prägung erkennt man einen in die Höhe gestreckten Arm mit erhobenen Zeige – und Mittelfinger. Unter dieser Darstellung ist das Datum 1. Mai 1930 eingestanzt. Auf der Rückseite befindet sich eine Herstellerinschrift BEHAWERK X sowie einer länglichen Vertiefung, in der ursprünglich ein Nadelhalter saß.
Bei dem Plättchen handelt es sich um ein Maiabzeichen der SDAP (Sozialdemokratische Arbeiterpartei Österreich).
Der Anstecker zeugt bis heute vom Erstarken und den Protesten der Arbeiterbewegung über die nationalen Grenzen hinaus. Wie der Anstecker der SDAP letztendlich auf den Acker in Greven gelangte, bleibt jedoch ein Rätsel.