In der Frühzeit des Handelsortes standen auf dem jetzt untersuchten Areal weitläufige Pfostenbauten. Standspuren der das Dach tragenden Hauspfosten haben sich in den später nicht unterkellerten Flächen noch gut erhalten. Auch Gruben, die für die Entnahme von Lehm für die Wände angelegt wurden liefern dem Grabungsteam Hinweise auf das Alter der Holzbauten, denn Keramikscherben der Zeit um 1000 gelangten in die Verfüllung dieser Gruben.
Anders als auf großflächigen Ausgrabungen außerhalb mittelalterlicher Städte stellt die Grabungsfläche das Grabungsteam vor besonderen Herausforderungen, denn häufig sind es nur kleine Bruchstücke alter Relikte, die sich unter den jeweils jüngeren Bauspuren erhalten haben.
Diese einzelnen Teile wie bei einem Puzzle zu einer 1000 Jahre dauernden Bauabfolge wieder zusammenzusetzen und in den historischen Rahmen einzuordnen, stellt eine knifflige Aufgabe dar, der sich die Grabungsleiterin Dr. Eva Manz gerne stellt.
Text: Sven Spiong