Als neuer, bislang einmaliger Fund des Platzes ist ein länglich-flacher Retuscheur aus Tonschiefer hervorzuheben, den Hermann Pongratz kürzlich fand. Das 10,4 cm lange, 3,8 cm breite und etwa 1,4 cm dicke Geröll weist auf seiner gesamten Oberfläche verschiedene Gebrauchsspuren auf. Kleine Grübchen, kantenparallele Narben und Linien lassen auf einen intensiven Gebrauch des Gerölls als Retuscheur schließen. Komplettiert wird das Ahrensburger Inventar durch Klingen, Kernsteine und zahlreiche Abschläge, die zusammen mit dem Retuscheur eine Funktion des Fundortes als Werkplatz nahelegen.
Die zahlreichen Funde bei Steinhorst bezeugen, dass die sanften Anhöhen des Paderborner Landes bereits seit der späten Altsteinzeit durch die Menschen der Ahrensburger Kultur aufgesucht wurden. Sie folgten den Rentierherden und passten sie an Engpässen und Flussübergängen ab. Die nahegelegene Ems bot für den jägerischen Erfolg günstige Bedingungen.
Text: Alexandra Philippi