Die „Damen von ILSE“ (Das Geheimnis der Damen von ILSE) hatten anscheinend bei den Schülern unter dem Gesichtspunkt Migration Interesse und Neugier geweckt – nun sollten informative Interviews und einige Fundaufnahmen in der Außenstelle Bielefeld gedreht werden.
Mit Blick auf das Thema Migration/Integration beschäftigen sich Archäologen der LWL-Archäologen schon länger mit Personengruppen, die sich nach fremdem Ritus bestatten ließen und sich auffallend anders als die sie umgebenden Bevölkerungsgruppen kleideten und schmückten. Mit Hilfe naturwissenschaftlicher Analysen kann inzwischen häufig die Herkunft dieser fremden Personengruppen bestimmt werden und damit Migration einwandfrei nachgewiesen werden.
Das ermöglicht den Wissenschaftlern sich wieder intensiver mit Fragen nach den Motiven von Migration in frühgeschichtlicher Zeit und der Art der Integration zu beschäftigten. War Integration für die Menschen sinnvoll, erstrebenswert oder gar lebenswichtig? Wie gestaltete sich das Verhältnis von nicht integrierten Migrantengruppen zu der einheimischen Bevölkerung? Es schließen sich Fragen nach den sozialen Bezugsnetzen unterschiedlicher Personengruppen an, die über sehr große Räume streuen konnten oder ausschließlich lokal ausgeprägt waren. Anhand der „fremden Frauen“ eines Gräberfeldes der vorrömischen Eisenzeit in Petershagen können die Archäologen diesen Fragen beispielhaft nachgehen.