Solche Sachen gab es doch eigentlich früher nur. Jeder, der sich berufen fühlte, nahm den Spaten in die Hand und wollte bekannte (und vermeintliche) Fundstellen in seiner Umgebung „erforschen“, manche tatsächlich aus Interesse an der Vergangenheit und um den Dingen „auf den Grund“ zu gehen, viele aber auch um „Schätze“ auszugraben. Da war früher viel Wildwuchs, mitunter auch bei den vor Inkrafttreten des ersten Denkmalschutzgesetzes NRW 1980 offiziell ernannten „Pflegern“. Viel Substanz ist dabei zerstört worden. In den letzten Jahrzehnten haben derartige Aktivitäten doch stark nachgelassen, sehen wir einmal von den Raubgräbern der illegalen Metallsondenszene ab, die gefühlt immer mehr werden.
Umso überraschter waren wir in Olpe über die Nachricht, dass an einer Burganlage im nördlichen Sauerland offenbar „Grabungen“ stattgefunden hätten, ausgelöst durch freiliegende Steine nach einem Sturmschaden im Bereich umgestürzter Bäume.
Kurzerhand sind wir dann zu Dritt dorthin – und fanden eine gänzlich andere Situation vor. An einer prominenten Stelle des kleinen Burgplateaus sind Teile der Schildmauer aufgegraben worden. Von jüngst umgestürzten Bäumen ist nichts zu sehen. Ganz gezielt ist die Außenfront der Mauer auf wenige Meter freigegraben worden, soweit erhalten, teilweise auch durch eine kleine „Unterhöhlungs-Grabung“, worin ebenfalls Steinquader zu sehen sind. Der gebogenen Mauer ist auch durch einen säuberlich angelegten „Schnitt“ auf dem Plateau ein Stück gefolgt worden.