Erdkeller von Wohngebäuden, Grubenhäuser mit Feuerstellen sowie diverse Abfall- und Pfostengruben zeugen von einer dichten Besiedlung des Areals in Minden Päpinghausen, zwischen Bundesstraße 482 und des schon auf niedersächsischer Seite liegenden Ortes Cammer. Die Funde und Befunde belegen eine über mehrere Jahrhunderte hinweg andauernde Nutzung des Platzes, an dem sich künftig das Logistikzentrum des RegioPorts OWL befinden wird. Die Grabungsfirmen Archäologie am Hellweg und Denkmal 3D dokumentieren schon vor dem eigentlichen Baubeginn die Bodendenkmäler und bergen die auftretenden Funde, damit im Nachhinein ein reibungsloser Bauablauf gewährleistet ist.
Die aus schriftlichen Quellen und durch vielfältige Lesefunde bezeugte Wüstung ist nun – anders als in den Jahren zuvor – zumindest teilweise lokalisiert. Es wurde der westliche Teil des Ortes erfasst, Richtung Norden und Osten setzen sich die Befunde unter den heute landwirtschaftlich genutzten Ackerflächen fort. Auch zeitlich reichen die Befunde vor die bisher bekannte und in den schriftlichen Quellen erwähnte Besiedlung der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts. Befunde und Funde belegen deutlich voneinander getrennte Hofstellen, die bis in das 8. Jahrhundert zurückreichen. Zudem scheint ein Graben ein Siedlungsareal oder eine Hofstelle großflächig umzogen und räumlich abgegrenzt zu haben.