Bei Grafschaft-Schmallenberg im Hochsauerlandkreis liegt auf dem bekannten Wilzenberg eine eisenzeitliche Wallburg, die durch einen Waffenhort aus zwei Schwertern sowie auch je zwei Speer- und Lanzenspitzen überregional bekannt ist. Unbekannt ist hingegen die die Wallburg umgebende Siedlungslandschaft. Müssen wir uns inselartig verteilte kleine Bauernhöfe oder kleine Dörfer im Umfeld vorstellen?
Der lizensierte Sondengänger Matthias Dickhaus aus Schmallenberg hat mit einem wichtigen Neufund von 2017, der nun restauriert vorliegt, einen wichtigen Anhaltspunkt zur Beantwortung dieser Fragen erbracht. Zugleich zeigt der Fund eindrücklich die großräumigen Kontakte der keltischen Welt zu ihrer Peripherie in Westfalen auf.
Bei dem Fund handelt es sich um ein 3,8 cm langes, bis 1,1 cm breites und 6 g leichtes Bronzeobjekt von einem Acker nahe der Wallburg. Das gewinkelte Objekt wurde massiv gegossen, ist an beiden Enden abgebrochen und weist starke Abnutzungsspuren auf. Markant sind drei kleine vollplastische Buckel, die von je drei plastischen Leisten voneinander separiert werden. Die Buckel sind so gestaltet, dass ihre Durchmesser zu einem Ende des Artefaktes abnehmen (oder dieser Zustand ist die Folge starker Materialbeanspruchung infolge Ackerbau und Verwitterung).
Die Buckel-Leistenverzierung ist ein charakteristisches Zierelement jüngereisenzeitlichen Bronzeschmucks. Da ein Ende des Artefakts eine abgebrochene Öse ist, ist zu vermuten, dass hier das Bruchstück einer sogenannten Scharnierfibel vorliegt. Diese Gewandspangen wurden aus zwei Teilen hergestellt und die Fibelnadel wird an einem Scharnier mit dem Fibelbügel verbunden.