Der Neubau einer Firmenzentrale steht unter großem Zeitdruck; daher war es kaum möglich, an der Wasserstraße in Bochum vor Baubeginn größere archäologische Prospektionsuntersuchungen vorzunehmen. Kaum hat der Bau jedoch begonnen, erkannte das Team der LWL-Archäologie, Außenstelle Olpe, um Dr. Eva Cichy in den ersten Baugruben bereits urgeschichtliche Eingrabungen: Pfosten- und Abfallgruben. Ein neues Bodendenkmal war entdeckt - für uns nicht wirklich unverhofft.
Dass das Stadtgebiet von Bochum „voll“ ist mit archäologischen Fundstellen wurde besonders nach dem Zweiten Weltkrieg deutlich, als vor allem Karl Brandt aus Herne aber auch andere bei Baumaßnahmen zahlreiche urgeschichtliche, kaiserzeitliche und mittelalterliche Siedlungs- und Begräbnisstellen angetroffen und diese so gut es damals ging dokumentiert hatten (s. K. Brandt, - hrsg. von V. Pingel 1997 - Aus der Vor- und Frühgeschichte der Stadt Bochum. Beiträge zur Geologie und Archäologie in Rheinland und Westfalen 5. Edition Archaea, Gelsenkirchen).
Grund hierfür ist die Lage Bochums in einem Gunstraum, dem westlichen Hellweg. Fruchtbare Lössböden hatten hier bereits die ältesten Bauerngemeinschaften der Bandkeramik und der Rössener Kultur vor rd. 7000 Jahren Ansiedlungen errichten lassen. Vor allem auch Plätze der vorrömischen Metallzeiten sind reichlich bekannt.