Bei einem rückwärtigen Hausanbau an der Ostenallee 21 konnten jetzt die Überreste des mittelalterlichen Außengrabens aufgedeckt werden, der noch unter die Fundamente des bestehenden Wohngebäudes zog. Sein Scheitelpunkt konnte nicht erfasst werden, doch lässt sich seine Spur im Profil auf mindestens fünf Metern Länge verfolgen. Damit wird eine Breite des nordsüdlich ausgerichteten Grabens von über zehn Metern rekonstruierbar.
Mit diesem Befund konnten die Archäologen nicht nur den Verlauf des äußeren Grabens präzisieren, sondern mit Blick auf zukünftige Baustellen ist damit auch deutlich geworden, dass die moderne Bebauung nicht immer Überreste davon zerstört hat. Ein ähnlicher Grabenbefund trat 2014 bereits bei einer Baustelle am nördlichen Stadtrand auf. Hier konnten der innere Graben auf einer Breite von 12 Metern und Überreste des äußeren Grabens erfasst werden. Es gibt Hinweise, dass der innere Graben zum Kämertor hin breiter war als in seiner östlichen Fortsetzung (ca. 7 m). Der Grund dafür könnte die besondere Gefährdung des Stadttores sein.
Thomas Pogarell, Cornelia Kneppe