Die Risse mussten nun aber natürlich ausgefugt werden, damit der Ofen während der Verhüttung nicht durch sie Luft zieht. Denn um einen Verhüttungsprozess der Eisenzeit rekonstruieren zu können, sind sauerstoffarme (reduzierende) Bedingungen im Ofen notwendig.
Zunächst mussten die Risse erweitert werden, damit der gesamte Raum bis zum Rissende später verschlossen werden konnte und keine Hohlräume in der Ofenwandung verblieben. Heinz Hadem hatte hierfür ein einfaches, aber effektivs Kleinwerkzeug gebaut, mit dem er die Risse freikratzte, dies war aber ebenso gut mit einer Axt möglich. Die geweiteten Risse wurden nun gesäubert, befeuchtet und dann mit einer Schubkarrenladung Lehm verpresst. Dieser wurde trockener als beim Ofenbau angemischt, damit der Trocknungsprozess beschleunigt wird.
Schließlich wurden vier Lehmziegel hergestellt, mit denen der Schürkanal des Ofens verschlossen werden kann. Fragmente solcher Ziegel sind charakteristisches Fundgut an den ausgegrabenen Fundstellen der eisenzeitlichen Öfen im Siegerland. Charakteristisch ist auch, dass sie durchlocht sind. Über diese Düse kann Luft in den Ofen gelangen und so die Luftzufuhr beeinflusst werden. Vorstellbar ist, dass in einem fortgeschrittenen Stadium des Verhüttungsvorgangs der Schürkanal verschlossen wurde, um die reduzierenden Bedingungen halten zu können.
Als letzten Arbeitsschritt hübschte Marie Usadel die Ebernachbildung auf der Ofenwand – die Ofensau – mit frischer Tonerde auf.