Der Verlust des Doppelkammes kann nachweislich dem dritten Viertel des 12. Jahrhunderts zugewiesen werden. Er dürfte sich im Besitz der Edelherren von Holthusen, den Bauherren der Burg, befunden haben. Nachweislich wurde er aus einem Elefantenstoßzahn gefertigt. Ob dies im Mittelmeerraum, eventuell im Byzantinischen, geschah oder in einer Werkstatt nördlich der Alpen, etwa in Metz, Lüttich oder Köln, lässt sich derzeit nicht beantworten.
Sowohl das kostbare Material als auch die qualitätsvolle Ausführung des Holsterburg-Kammes weisen ihm einen Platz in der Gruppe der circa sechzig derzeit bekannten „liturgischen“ Kämme des Zeitraumes zwischen 800 und 1200 zu. Ihn hebt jedoch hervor, dass er nachweislich nicht dem sakralen Milieu entstammt, sondern aufgrund seines Fundortes und seiner Motivik eindeutig für einen adeligen Käufer gefertigt wurde.
Dr. Hans-Werner Peine/ Kim Wegener