Hethiter an der Ruhr!

05.12.2018 Carolin Steimer

Eva Cichy bestaunt das ungewöhnliche menschliche Antlitz im Ruhrsandstein - Foto: M. Baales/LWL-AfW Olpe

Mehr als nur ein Joke ….

Im Oktober 2014 erhielten wir die Mitteilung, dass unweit eines Steinkohleflöz-Aufschlusses bei Bochum-Dahlhausen eine menschliche Kopfsilhouette in den dort anstehenden Ruhrsandstein relieffiert worden sei. Mit etwas Skepsis sind wir bald zu der Fundstelle gefahren – und waren völlig platt, als wir hier ein orientalisch wirkendes Kopfrelief in Seitenansicht vorfanden. Knapp einen halben Meter hoch, liegt das Relief gut 2 m hoch in der Felswand. Moose und Flechten auf dem Relief zeigen, dass es keine ganz neue Kunstschöpfung ist.

Stilistische Vergleiche lassen Anklänge an hethitische Menschendarstellungen erkennen, wie sie z.B. in der Türkei bekannt sind. Vermutlich hat sich aber kein hethitischer Steinmetz an die Ruhr verirrt – der Aufschluss dürfte vielmehr erst nach Aufgabe des dortigen Steinkohlenbergbaus der Zeche Besserglück entstanden sein.

Vermutlich hat ein von Hethitern begeisterter Student*in der nahen Ruhr-Universität Bochum hier mehr oder minder geschickt versucht, es den Vorbildern des Nahen Ostens gleich zu tun.

Immerhin haben wir es aktuell mit einer kleinen Notiz in die Zeitschrift ALTER ORIENT geschafft; leider wird unser Beitrag zur Hethitologie im gleichen Heft noch durch einen Beitrag zum „Alten Orient im Weltraum“ getoppt – oder auch nicht.

Michael Baales

Download des Artikels "Hethiter an der Ruhr? Eine Überraschung aus Bochum-Dahlhausen"

zeiler-et-al-2018-hethiter-an-der-ruhr-ao.pdf