Der Bürener Höllensturz

04.12.2018 Carolin Steimer

Es ist heiß, höllisch heiß. Die Flammen lodern von allen Seiten und ein hässliches altes Weib mit einer Teufelsfratze empfängt die Neulinge. Kopfüber stützt die arme Sünderin in die Hölle. So stellten sich die Menschen im 16. Jahrhundert das Leben der Sünder nach dem Tod vor.

Die drastische Szene ist abgebildet auf einer Tonscherbe einer sogenannten Schnelle, die im Rheinland hergestellt wurde und in Büren als Bierkrug diente. Darstellungen von Tugenden und Untugenden werden zu dieser Zeit gerne auf das kostbare Tafelgeschirr abgebildet. Sollte die Darstellung des Höllensturzes vielleicht die Sünder oder hier die Sünderin zur Mäßigung beim Biergenuss ermahnen und davor warnen, Sünden zu begehen?

Text: Sven Spiong