Neue Forschungen zu den römischen und merwoingerzeitlichen Importfunden in Kamen-Westick

22.12.2017 Carolin Steimer

Spätantike Terra Sigillata-Scherbe mit Rollrädchenzier aus dem Körnealtbett (Foto: Herrmann Menne/LWL-AfW, AS Olpe)

Im Rahmen der Erfassung des Gesamtbestandes der Importkeramik aus Kamen-Westick (Kr. Unna) wurden dieses Jahr diejenigen Funde aufgenommen, welche 2004 bei der Renaturierung des Körnebaches zu Tage kamen. Die Funde unterstreichen, dass Kamen-Westick nicht nur einer der bedeutendsten Siedlungsstellen der Römischen Kaiserzeit in Westfalen ist, sondern offensichtlich auch über das 5. Jahrhundert n. Chr. hinaus besiedelt war.

 

Über 70 Gefäßindividuen konnten in den Datenbestand übernommen werden; eine Vorabpublikation ist in Vorbereitung. Das Material erweitert unsere Kenntnis der Rezeption römisch-kaiserzeitlicher und merowingerzeitlicher Drehscheibenware von links des Rheins in Westfalen ganz wesentlich.

Bruchstück einer kaiserzeitlichen Handmühle aus Basaltlava, gefunden im Körnealtbett (Foto: Hermann Menne/LWL-AfW, AS Olpe)

Außer der Keramik wurden im Bachbett der Körne auch mehrere Fragmente aus Basaltlava gefunden. Dies nehmen wir zum Anlass, um erstmals eine gesteinskundliche Analyse von Mühlsteinen eines mittel- und spätkaiserzeitlichen Hellwegfundplatzes durchführen zu lassen, um die Vermutung, es handele sich stets um Produkte der Steinbrüche bei Mayen/Ost-Eifel beweisen oder auch widerlegen zu können.

 

Robert Fahr M.A.

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