Der Kindelsberg östlich von Kreuztal im Siegerland ist nicht nur eine weithin sichtbare Landmarke. Er ist ein regional beliebtes Ausflugsziel und ziert das Logo jeder Bierflasche der Krombacher Brauerei.
Auch für die Archäologie ist der Berg bedeutend, wurde er doch zu unbekannter Zeit befestigt. Die Bergkuppe umgibt heute noch ein deutlich erkennbarer Wall der ehemaligen und heute verstürzten Befestigung. 1933 wurde das Bodendenkmal mit einer archäologischen Ausgrabung und der Leitung Heinz Behaghels untersucht. Er dokumentierte eine Befestigung in Steinbauweise, stabilisiert durch hölzerne Ständer. Der Ausgräber datierte die Befestigung in die Eisenzeit und so wurde seit dem die Wallburg in den topographischen Karten als „Keltische Wallburg“ aufgeführt. Behaghels Datierung wurde aber rasch widersprochen. Die von ihm festgestellte massive Steinbauweise sowie die geringe Größe der Befestigung wurden nämlich nachfolgend als Argumente aufgeführt, die Anlage in das Mittelalter zu datieren. Ausgrabungen 1989 und 2013 an der Wallburg erbrachten keine Funde und so verhärtete sich in der Wissenschaft der mittelalterliche Zeitansatz.