Hans-Otto Pollmann stellte im zweiten Teil des Vortrags die Lebensweise der Menschen in der Jungsteinzeit dar. Um 5200 vor Chr. war die Warburger Börde aufgrund ihres fruchtbaren Lößbodens dicht besiedelt. Die Linienbandkeramiker, die ihren Namen wegen ihrer schön verzierten Gefäße erhielten, waren die ersten sesshaften Bauern. Ihre Siedlungen befanden sich in der Regel in der Nähe eines Bachlaufes. Sie legten ihre Felder durch die Rodung der damaligen Mischwälder an, pflanzten hauptsächlich Emmer und Einkorn an und nutzten das Holz der Wälder zum Bau ihrer Häuser. Als Nutztiere hielten sie Rinder, die zum Fressen in die Wälder gingen, Schweine, Schafe und Ziegen, die neben Fleisch vor allem Rohstoffe wie Felle, Wolle, Sehnen und Knochen lieferten.
Aus der Zeit der Michelsberger Kultur sind große Erdwerke bekannt, in denen jedoch keine Siedlungsspuren außer Abfallgruben zu finden sind. Durch das Fehlen innerer Bebauung ist der Zweck der Graben/Wall-Anlagen bisher nicht bekannt, es können daher Versammlungs-, Kult- oder Schutzplätze gewesen sein. Die Menschen dieser damaligen Zeit haben ebenfalls Land- und Viehwirtschaft betrieben. Der Wald, der schon etwas zurückgedrängt worden war, und das vorhandene Buschwerk wurden durch Brandrodung beseitigt. Die Felder waren dadurch kurzzeitig sehr nährstoffreich. Das Vieh wurde auf der nachwachsenden Vegetation gehütet. Waren die Felder ausgelaugt, wurden neue Flächen abgebrannt und erschlossen.