Die über halbkreisförmigem Grundriss mit einer Fundamentstärke von 1,40 Metern errichtete Apsis besaß ein Radialgewölbe und war am Außenbau offenbar mit Lisenen gegliedert. Um Mauerstärke eingezogen, bildete sie den östlichen Abschluss einer spätromanischen Saalkirche, deren Schiff eine Breite von etwa 6,80 Metern besaß. Sehr wahrscheinlich gehörte auch bereits der noch heute erhaltene Westturm zu diesem Kirchenbau. Für dessen frühgotischen Nachfolger übernahm man den Westturm, stattete ein nun gut 8,40 Meter breites, zweijochiges Kirchenschiff mit Kreuzgewölben aus und erweiterte insbesondere das Sanktuarium um ein Chorjoch mit 5/8-Schluss.
Mittig vor dem Hauptaltar dieses neuen Kirchenbaues erfolgte zu einem unbekannten Zeitpunkt – datierendes Fundmaterial liegt leider nicht vor – die Anlage eines ausgemauerten Grabes. Die prominente Lage im Chorjoch macht die Annahme wahrscheinlich, dass hier ein Bilsteiner – vielleicht gemeinsam mit seiner Gattin - die letzte Ruhe fand. Dabei dürfte es sich um den Stifter des neuen Kirchenbaues handeln.
Zahlreiche weitere Angehörige dieser Adelsfamilie sowie vermögende Bürger bestattete man unter dem Fußboden des Kirchenschiffs. Dies zeigen diverse Grabplatten, die man bündig mit dem Fußboden aus Schieferplatten verlegte und deren ehemalige Inschriften und Verzierungen durch Belauf abgeschliffen wurden.
Text: Wolfram Essling-Wintzer, Kim Wegener