Es sind nicht nur die großen Grabungsprojekte, die die Archäolog:innen der Außenstelle Olpe beschäftigen, sondern ganz wesentlich auch die vielen kleinen. Einzelbaumaßnahmen des berühmten „privaten Häuslebauers“ gehören hier ganz wesentlich dazu. Soweit es Indizien dafür gibt, dass beim Bau eines Hauses eine gewisse Wahrscheinlichkeit besteht, dass ältere Siedlungsspuren zu Tage kommen können, versuchen wir, den Aushub der Baugrube zu begleiten und somit mögliche Siedlungsspuren vor der unkontrollierten Zerstörung zumindest zu dokumentieren. Und dies für den „privaten Häuslebauer“ natürlich - wenn immer möglich - kostenfrei. Hierbei werden dann auch tatsächlich immer wieder neue, bisher gänzlich unbekannte Fundstellen entdeckt, wie kürzlich wieder in Werl-Mawicke.
Anlass für diese Baubegleitung war, dass Werl-Mawicke in der fruchtbaren Hellwegzone liegt, wo bereits die ersten Bauern und Viehzüchter vor über 7000 Jahren gesiedelt haben. Seit dieser Zeit sind die Siedlungsreste aller archäologischen Epochen mehr oder weniger häufig in den Boden gelangt und somit bei der Neubebauung latent gefährdet. Seitdem nun auch der Kreis Soest uns bei den kleinen Bauprojekten beteiligt, schauen wir nun auch häufiger in der Region nach dieser „kleinen“ Archäologie.
Für Mitte November war der Neubau im Südwesten von Mawicke terminiert, Grabungstechniker Matthias Müller-Delvart war mit dem studentischen Volontär Florian Gumboldt und unserem FSJler Matthias Rosenthal pünktlich vor Ort und hat den Baggeraushub begleitet. Zunächst kam nichts Relevantes zu Tage, aber dann erschien in der Südwestecke im Bereich der neu angelegten Zufahrt zum Bauplatz ein großer rundlicher Befund, eine verfüllte Grube.