Die Bedeutung ehrenamtlicher Akteure für die Landesarchäologie ist enorm: Sie entdecken, melden oder bewahren kulturelles Erbe. Unter ihnen finden sich Einzelpersönlichkeiten, die darüber hinaus eigenständige und bedeutende Forschungen durchführen oder initiieren, wodurch die wissenschaftliche Bewertung ganzer Regionen verändert werden können.
Einer dieser Forscher ist Hans-Günter Radenbach aus Bad Berleburg-Berghausen, dessen archäologisches Engagement 1973 begann und bis heute andauert. Die LWL-Archäologie für Westfalen dankt dafür und möchte an dieser Stelle Radenbachs Forschungsleistungen würdigen, die bis heute grundlegend für das Verständnis der Archäologie im Wittgensteiner Land sind.
1973 feierte das Dorf Bad Berleburg-Berghausen das 800jährige Jubiläum der urkundlichen Ersterwähnung des Ortes. Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde Radenbach offenbar, dass es aus dem gesamten Wittgensteiner Land keine bekannte eisenzeitliche Siedlungsfundstelle gab – bekannt waren nur fünf eisenzeitliche Wallburgen. Dieses Desiderat motivierte Radenbach dazu, Begehungen durchzuführen, und bereits im ersten Forschungsjahr entdeckte er 16 Fundstellen mit eisenzeitlichen Lesefunden. Dieser Anfangserfolg war beachtlich, denn im Vergleich zum benachbarten Siegerland, wo seit den späten 1890er Jahren zahlreiche Heimatforscher intensive Prospektionen realisiert hatten, war der Wittgensteiner Raum nahezu ein weißer Fleck auf den westfälischen Fundstellenkarten zur Eisenzeit.