Die für die Lehrgrabung ausgewählte Fundstelle liegt in der Bauernschaft Schönthal und gehört zu Eissen, einer Gemeinde der Stadt Willebadessen im Kreis Höxter, weshalb die Stadt Willebadessen ebenfalls an Planung und Durchführung der Arbeiten beteiligt war. Nicht nur der Fundplatz selbst, sondern auch seine Entdeckungsgeschichte sind dabei besonders interessant. Nachdem Anfang 2018 auf Luftbildern eines Schönthaler Feldes veränderte Bewuchsmerkmale in Form eines Halbkreises entdeckt wurden, fand dort im folgenden Sommer bereits eine kleine Grabung statt, um den Charakter des möglichen Bodendenkmals zu ergründen. Wie sich herausstellte, handelte es sich um eine Grabenanlage der Michelsberger Kultur (etwa 4200–3600 v. Chr.). Aufgrund dieser Erkenntnisse führte Joris Coolen als Spezialist für Magnetprospektion der LWL – Archäologie für Westfalen im Gebiet um die Grabenanlage Messungen durch und konnte überraschend etwas südöstlich der Grabenanlage etwa ein Dutzend Grundrisse großer Langhäuser nachweisen. Die erfassten Haustypen sind charakteristisch für die fortgeschrittene Linearbandkeramische Kultur (etwa 5200–4800 v. Chr.). Die Fundstelle ergänzt somit auch das bereits bekannte verdichtete Siedlungsbild dieser Epoche innerhalb der Warburger Börde.