Ausstellung der römischen Kline aus Haltern am See in der Sparkasse Trier

19.04.2017 Carolin Steimer

Die Eröffnung der Ausstellung in der Sparkasse Trier fand am 7. April statt. Prof. Dr. Michael Rind, der Direktor der LWL-Archäologie (am Rednerpult), schilderte den langen Entstehungsprozess der Kline (Foto: Universität Trier/C. Gere).

Die Rekonstruktion der römischen Kline aus Haltern am See wird vom 1. April bis 12. Mai 2017 in der Sparkasse Trier gezeigt. Die Ausstellung wurde von der LWL-Archäologie für Westfalen und der Original- und Abgusssammlung der Universität Trier gemeinsam mit der Sparkasse Trier konzipiert.

Die Kline wurde in den Jahren 2013 bis 2015 mit modernsten Mittel aufwendig rekonstruiert. Das Original stammt aus einem Grab der römischen Nekropole von Haltern am See. Eine Kline ist ein Bett, auf dem in der Antike gespeist und geruht wurde. Sie wurde bei Gastmählern genutzt, diente aber auch zur Aufbahrung von Toten und wurden häufig zusammen mit diesen verbrannt.

Eine der zahlreichen Knochenschnitzereien der Kline: links die 3-D-Rekonstruktion, rechts das Original (Foto: LWL/Archäologie für Westfalen/S. Brentführer).

Die im Kern hölzerne Kline besaß Verzierungen in Form zahlreicher aufgesetzter Knochenschnitzereien, die pflanzliche und figürliche Motive zeigen. Durch die Verbrennung sind sie zersprungen, verformt und lückenhaft. Da jedoch immerhin etwa 50–60 % der Verzierungselemente erhalten sind, war eine Rekonstruktion der Kline möglich. Diese erfolgte in der Restaurierungswerkstatt der Zentralen Dienste der LWL-Archäologie. Bis zum Endergebnis war dies jedoch ein langer Weg – vor allem im Hinblick auf die Schnitzereien. Aus den Fragmenten und mittels Vergleichsfunden wurden am Computer virtuelle Modelle erzeugt, die durch einen 3-D-Drucker realisiert und anschließend von Hand bemalt wurden.

Die Details der Rekonstruktion der Kline veranschaulicht ein Film der LWL-Archäologie.

Die Gesamtrekonstruktion der römischen Kline (Foto: LWL/Archäologie für Westfalen/S. Brentführer).

Für all diejenigen, die die Kline nicht in Trier sehen können, bestehen in diesem Jahr noch weitere Gelegenheiten. Inzwischen wurde nämlich schon eine zweite, identische Rekonstruktion angefertigt.

Eine der Klinen wird vom 24. Mai bis 22. Oktober in der Archäologischen Landesausstellung NRW „REVOLUTION jungSTEINZEIT“ im LWL-Museum für Archäologie in Herne gezeigt werden. Die andere Kline wird im Rahmen der Ausstellung „Triumph ohne Sieg“ vom 2. Juni bis 5. November im LWL-Römermuseum in Haltern am See präsentiert.

 

Sparkasse Trier
Theodor-Heuss-Allee 1
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