Sammelband zur eisen- und kaiserzeitlichen Besiedlung des Saatentals

23.05.2016 Carolin Steimer

Band 281 der Reihe "Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie"

Am Westrand von Paderborn in der Flur „Saatental“ wurde 1998 bis 2003 eine Fläche von über 76.000 m2 untersucht. Die Grabungen wurden unter Fachaufsicht der LWL-Archäologie für Westfalen, Aussenstelle Bielefeld und der Trägerschaft der Stadt Paderborn durchgeführt. Personal wurde im Rahmen von ABM- und ASS- Maßnahmen des Kreises und Arbeitsamtes Paderborn gestellt.

Ausgrabung Paderborn-Saatental 2009: Markierung der Standspuren ehemaliger Hauspfosten durch Hölzer

Aufgrund der siedlungsgünstigen Lage unmittelbar an der Alme fanden sich eine Vielzahl von Siedlungsspuren der Jungsteinzeit, der vorrömischen Eisenzeit und der Römischen Kaiserzeit. Zusammen mit den  Grabungen „Am Hoppenhof“ und „Balhorner Feld“ – ebenfalls im Paderborner Westen – zählt dieses Projekt zu den umfangreichsten und erfolgreichsten siedlungsarchäologischen Untersuchungen Ostwestfalens. Aus diesem Grund wurde  2002 von der LWL-Archäologie, der  Stadt Paderborn und verschiedenen westfälische Universitäten ein umfangreiches Auswertungsprogramm für die betreffenden Grabungen ins Leben gerufen.

In dem nun publizierten Sammelband werden die an der Ruhr-Universität Bochum entstandenen Magisterarbeiten zur eisen- und kaiserzeitlichen Besiedlung des Saatentals und ergänzenden Aufsätze vorgelegt. Sie geben einen tiefen Einblick in die Entwicklung von Keramik und Hausbau vom 7. Jh. v. Chr. bis um 1. Jh. n. Chr. Importfunde und Münzen zeugen davon, dass die Ereignisse der römischen Okkupation in einer ländlichen Siedlung ihren bescheidenen Niederschlag gefunden haben. Die archäobotanische Untersuchung der Pflanzenreste zeichnet die Entwicklung der Landwirtschaft im Osten der Westfälischen Bucht nach und gibt Veränderungen und Brüche in der Wirtschaftsweise nicht allein im Umfeld der römischen Okkupation zu erkennen.

Text: B. Sicherl

 

ISBN: 978-3-7749-4010-9

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