„Das Schlagwort Archäologie hat mich sofort angezogen!“

02.06.2016 Carolin Steimer

Steffen Elferich und Marie-Elle Sebode im Einsatz beim Tag des offenen Denkmals in der Münsteraner Speicherstadt (Foto: LWL-Archäologie für Westfalen).

Steffen Elferich und Marie-Elle Sebode über ihren Bundesfreiwilligendienst im Zentralen Fundarchiv

Als der 19-jährige Steffen Elferich die Einsatzstellensuche des Onlineportals des Bundesfreiwilligendienst (BFD) durchscrollte, fühlte er sich bei der LWL-Archäologie für Westfalen sofort am Ziel. Als Geschichtsinteressierter konnte er sich eine Arbeit in diesem Feld gut vorstellen, wollte er doch das Jahr nach dem Abitur zur beruflichen Orientierung nutzen. Ohnehin liegt ihm gesellschaftliches Engagement am Herzen: „Ein Freiwilligendienst war für mich logisch!“ Seiner Kollegin Marie-Elle Sebode ging es da ganz ähnlich.

Seit Sommer letzten Jahres arbeiten die beiden nun im Zentralen Fundarchiv der LWL-Archäologie für Westfalen in Münster. Hier sind sie hauptsächlich am Ausbau der Funddatenbank beteiligt, tragen die fundspezifischen Daten zusammen und pflegen sie in die Computer ein. Daneben führen sie typische Archivarbeiten durch wie das Sortieren von Fundkisten. Auch das Gerät zur computergesteuerten Fundbeschriftung haben sie schon bedient. Selbst wenn ein Teil dieser Aufgaben zuweilen monoton sein könne, meint Marie-Elle Sebode, so kämen etwa beim Waschen von Keramik auch spannende Stücke zu Tage: „Das ist dann wie ein Überraschungs-Ei.“ Die beiden BuFDis lernen aber zudem archäologisches Arbeiten außerhalb des Fundarchivs kennen: So haben sie am Tag des offenen Denkmals mitgewirkt und waren dabei, als im Universitätsklinikum Münster die Beschriftung eines mittelalterlichen Schiefertäfelchens per 3D-Laserscanning-Mikroskop untersucht wurde.

Steffen Elferich bedient das computergesteuerte Gerät zur Fundbeschriftung (Foto: LWL-Archäologie für Westfalen).

Steffen Elferich schätzt an seinem Arbeitsplatz vor allem die familiäre Atmosphäre: „Man fühlt sich hier wie in einer großen WG“. Auch Marie-Elle lobt die Geduld ihrer Kollegen. Beruflich wollen die beiden die Archäologie in Zukunft jedoch nicht weiter verfolgen. Marie-Elle möchte Game-Design oder Eventmanagement studieren, Steffen denkt über ein Politik- oder Jura-Studium nach: „Lieber etwas mit mehr Aktualitätsbezug.“ Bis zum kommenden Juli bzw. August bleiben sie dem Zentralen Fundarchiv noch als Mitarbeiter erhalten. Ihre beiden Nachfolger stehen bereits fest. Wer Interesse hat, ab Herbst 2017 einen BFD bei der LWL-Archäologie für Westfalen zu absolvieren, kann sich über die Internetseiten des Bundesfreiwilligendienstes bewerben oder einfach direkt die Zentralen Dienste der LWL-Archäologie für Westfalen kontaktieren.

 

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