Projekt Galeriegrab Wewelsburg II - Ausgrabung

28.11.2018 Carolin Steimer

Bei schlechten Wetter, aber auch bei strahlendem Sonnenschein, legten die Studenten der WWU Münster die Überreste des Großsteingrabes frei.

Der Findling, der im Jahr 2017 auf einem Acker nahe der Wewelsburg bei Büren vom Landwirt „angepflügt“ wurde, wurde im Spätsommer 2018 zum Stein des Anstoßes für eine Lehrgrabung der Abteilung Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie der Universität Münster zusammen mit der Altertumskommission für Westfalen unter Fachaufsicht des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Kooperationspartner des Projekts waren darüber hinaus auch die Stadt Büren und das Kreismuseum Wewelsburg.

Das Grabungsteam konnte Reste eines etwa 5.000 Jahre alten Großsteingrabs dokumentieren. Besonders spannend waren die jahrtausendealten sterblichen Überreste der Bestatteten, die im Inneren der Grabkammerarchitektur entdeckt wurden. Die guten Erhaltungsbedingungen der menschlichen Knochen bieten eine Basis für anthropologische Forschungen und auch modernste naturwissenschaftliche Methoden wie Kohlenstoffanalysen, Isotopenuntersuchungen und DNA-Proben. So ist es möglich, den Nutzungszeitraum des Grabes enger eingrenzen, aber auch Hinweise auf die Herkunft und die Ernährungsgrundlagen der hier bestatteten Menschen zu bekommen.

 

Zahlreiche Interessierte ließen sich bei der öffentlichen Grabungsführung über die Ergebnisse der Grabung informieren.

Am Vorabend des letzten Ausgrabungstags (am 20. September) waren Interessierte zur einer öffentlichen Grabungsführung eingeladen, um sich über die Ergebnisse der Ausgrabung live informieren zu lassen. Etwa 100 Besucher folgten der Einladung – diese große Resonanz zeigte eindrücklich das enorme Interesse der Bevölkerung an der Kulturgeschichte der Region.

Impressionen der Ausgrabung sind im Blog der Altertumskommission zu lesen, den Link finden Sie hier.

Text: Leo Klinke