In der zweiten Julihälfte werden mit einem Laserscanner, der mit neuester Vermessungstechnologie ausgestattet ist, Aufnahmen gemacht, die das Mauerwerk digital in einer dreidimensionalen Variante abbilden. Auf dieser Grundlage und mit dem geballten Fachwissen der Burgenforscher lässt sich dann das frühere Aussehen der Burg auf wissenschaftlich fundierter Basis rekonstruieren. „Die Seltenheit oktogonaler Burgen und die Qualität der erhaltenen Überreste erfordert diese einmalige Vorgehensweise“, betont der Leiter des Referates für Mittelalter- und Neuzeitarchäologie, Dr. Hans-Werner Peine.
Auch im Inneren der Burg werden die Archäologen weiter forschen. So soll insbesondere ein Gebäude näher untersucht werden, das zur südwestlichen Randbebauung gehört. Hier war auch die Feuerungsanlage für die ungewöhnliche Warmluftheizung untergebracht, mit der die Burganlage beheizt wurde. Daneben steht natürlich die Binnenstratigraphie im Mittelpunkt. „Wir hoffen, am Ende dieser Kampagne zumindest einen vorläufigen Phasenplan der Anlage vorlegen zu können“, ergänzt Grabungsleiter Kim Wegener. „Dieser ist dann natürlich auch für die 3-D-Rekonstruktion der Holsternburg maßgeblich.“ Das Ergebnis soll in der nächsten Landesausstellung in NRW 2020 präsentiert werden – ein Höhepunkt der Burgenforschung, der nur im Zusammenspiel von Archäologie und moderner Technik möglich wird.