Sowohl in den Profilen der hinteren Baugrube wie auch im Planum fanden sich die westliche Böschung des mittelalterlichen Stadtgrabens sowie Verfüllungsschichten, die sich allerdings nicht datieren ließen. Dafür wurde eines deutlich: Der Graben war zugunsten der Grundstücke am Ostenwall beträchtlich verengt worden. Eine Maßnahme, die den Grundstückseigentümer erkennbare Vorteile brachte. Der noch vorhandene Stadtwall und die anschließende Außenböschung sind noch erkennbar. Die westliche Grabungsböschung wurde nun durch die Baustellenbeobachtung klar sichtbar. Dadurch lässt sich nun erstmals eine Bestimmung der Grabenbreite liefern. Sie betrug circa 9 m. Diese Breite kann wahrscheinlich im gesamten Befestigungsbereich vorausgesetzt werden.
Der Dank der LWL-Archäologie für wiederholte gute Zusammenarbeit gilt Klaus Landwehr von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Wiedenbrück. Vermutlich wird sich in Wiedenbrück noch mehrfach die Gelegenheit bieten, die am Ostenwall 20 gewonnenen Erkenntnisse zur Struktur der Stadtbefestigung zu überprüfen.
Thomas Pogarell, Cornelia Kneppe