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Blog
- LWL-Archäologie für Westfalen
- 07.02.2023
URL: https://www.lwl-archaeologie.de/de/blog/ein-neuer-merowingerzeitlicher-hof-bei-bad-wunnenberg/
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit rund 17.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region Westfalen-Lippe. Er betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser und 18 Museen und ist außerdem einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung.
Mehr über die Arbeit und Aufgaben des LWL erfahren Sie hier:
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... auf dem Blog der LWL-Archäologie für Westfalen. Mit unseren Beiträgen informieren wir über unsere Arbeit, über die aktuellsten Ausgrabungen und neuesten Erkenntnisse aus allen Regionen Westfalens und allen Fachgebieten.
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und freuen uns auf viele Besucher sowie angeregte Diskussionen!
Ein neuer merowingerzeitlicher Hof bei Bad Wünnenberg
Blick auf das Grabungsgelände direkt hinter dem bestehenden Gebäude am Friedrichsgrund (Foto: Goldschmidt Archäologie & Denkmalpflege/R. Roth).
Die Ausgrabungsarbeiten waren für das Neubauprojekt beauflagt worden, weil sich das Gelände in direkter Nähe zur südlich gelegenen hochmittelalterlichen Wüstung Ost-Eilern befindet, die als Bodendenkmal eingetragen ist. Statt auf Ausläufer dieser Ansiedlung stießen die Archäologen jedoch überraschend auf Spuren einer frühmittelalterlichen Hofstelle. Überreste von Siedlungen aus dieser Zeit sind insgesamt in Westfalen immer noch sehr selten. Nach Abschluss der gut sieben Wochen dauernden Grabung können die Archäologen jetzt einen ersten Eindruck von der knapp 1.500 Jahre alten Ansiedlung liefern, von der auf dem relativ kleinen Grabungsareal insgesamt rund 200 Befunde entdeckt wurden.
Profil eines Pfostens (Foto: Goldschmidt Archäologie & Denkmalpflege/R. Roth).
Die archäologischen Befunde am Friedrichsgrund – meist Pfostenlöcher oder sonstige heute verfüllte Gruben - waren aufgrund früherer Bodenabträge auf dem Gelände meist nur noch gering erhalten, reichten zum Zeitpunkt ihrer Entstehung aber deutlich tiefer in den Boden hinein. Sie zeigen die Lage der Hofstelle an.
Anhand von zahlreichen Pfostenlöchern, in denen jeweils die dachtragenden Hauspfosten steckten, lassen sich mehrere Gebäude rekonstruieren. Die Standorte der Pfosten zeichnen sich unter dem Humus als dunkle Verfärbungen vom umgebenden anstehenden Boden ab.
Hier sind deutlich die in einer Flucht liegenden Pfosten einer Hauswand zu erkennen (Foto: LWL/J. Hallenkamp-Lumpe).
Linear und winklig zueinanderstehende Pfostenreihen lassen eindeutige Hausgrundrisse erkennen. Kleine Details geben weitere Einblicke in die Konstruktionsweise der Häuser: So lassen etwa die enggesetzten Pfostenreihen an den Wänden und fehlende Pfosten im Innenraum auf hallenartige Konstruktionen schließen. Bei einem Haus ist im Süden hangabwärts noch ein Eingang in Form eines kleinen Vorbaus zu erkennen.
Bei den meisten Befunden handelt es sich um Pfostengruben, die zu ehemaligen Bauten aus Holz gehörten. Doppelpfosten an den Wänden und zusätzliche Stützpfosten außen parallel zu den Wänden können anhand guter Vergleichsfunde aus dem Münsterland oder aus den Niederlanden recht präzise in das 6./7. Jahrhundert n. Chr. datiert werden. Ein fast quadratisches Gebäude datiert ins 7., vielleicht sogar auch noch ins 8. Jahrhundert.
Solche Doppelpfostenstellungen sind typisch für bestimmte Gebäude aus dem 6./7. Jahrhundert und ermöglichen daher die Datierung der erfassten Hofstelle (Foto: Goldschmidt Archäologie & Denkmalpflege/R. Roth).
Auch die Keramikfunde unterstützen die Einordnung der Hofstelle in die Merowingerzeit. Dabei stammen die meisten Keramikscherben aus einheimischer Produktion; eine genauere Untersuchung aller Keramikfunde erfolgt, sobald alle Funde gereinigt und in die Dokumentation eingeflossen sind.
Diese Keramikscherben wirken unscheinbar, sind aber typisch für die grobe, in Ostwestfalen im frühen Mittelalter hergestellte Keramik (Foto: Goldschmidt Archäologie & Denkmalpflege/R. Roth).
Einige wenige Scherben frühmittelalterlicher Drehscheibenware zeigen an, dass die Bewohner der Hofstelle offenbar auch Zugang zu Produkten aus dem Rheinland hatten, wo solche Keramik hergestellt wurde.
Die abgebildete Keramikscherbe aus gelblicher und harter Drehscheibenware unterscheidet sich deutlich von der lokalen Keramikproduktion.
Im frühen Mittelalter ist von Höfen in Einzellage oder kleineren Siedlungen mit bis zu drei Höfen auszugehen. Die als Selbstversorger von der Landwirtschaft lebenden Familien oder Siedlergemeinschaften gaben aufgrund der Haltbarkeit der Gebäude nach ein bis zwei Generationen, spätestens aber nach 100 Jahren ihre Höfe auf und errichteten diese in teils nur wenigen hundert Meter Entfernung wieder neu. Eine solche Situation wurde auch in Bad Wünnenberg erfasst. Der dortige Einzelhof hatte zwei Hofphasen und existierte über einen Zeitraum von etwa 100 Jahren. Er lag einzeln am Südhang und wurde, wie eine kleine Pfostenspurreihe im Norden zeigt, ursprünglich von einem Zaun eingefasst. Es lassen sich aus den beiden Nutzungsphasen mindestens fünf Gebäude erkennen, darunter zwei Wohnhäuser und ein Speicher.
Vorläufiger Grabungsplan vom Friedrichsgrund mit den eingezeichneten rekonstruierbaren Gebäudegrundrissen (Erstellung: Goldschmidt Archäologie & Denkmalpflege/N. Hellner und R. Roth).
Die Hofstelle am Friedrichgrund fügt sich gut in die Siedlungsgeschichte Ostwestfalens: Dort kam es nach dem Untergang des Römischen Reiches und einer Zeit dichter Besiedlung zu einem deutlichen Wandel im Siedlungsbild. Sehr wahrscheinlich führten größere Abwanderungen dazu, dass sich die in Ostwestfalen verbliebenen Menschen auf einzelne Siedlungskernräume konzentrierten. Die Region um Bad Wünnenberg war einer dieser frühmittelalterlichen Kernräume. So konnte 1982/83 in Bad Wünnenberg-Fürstenberg ein frühmittelalterliches Gräberfeld untersucht werden, das bis in das 6. Jahrhundert zurückreicht, und nur etwa 1.600 Meter weiter nordöstlich der aktuell erforschten Hofstelle wurde 2015 eine weitere Hofstelle des 6./7. Jahrhunderts entdeckt (vgl. hierzu Blogbeitrag vom 07.09.2015). Sie liegt ebenso wie die neu entdeckten Hofstelle windgeschützt unterhalb einer Geländekante mit Steilhang zur Hochfläche. Zwischen den beiden Höfen liegt eine kleine Wallanlage bisher unbekannten Alters.
Ein Zusammenhang der Hofstelle am Friedrichsgrund mit der benachbarten Siedlung von Ost-Eilern, die um 1220 erstmalig erwähnt und zwischen 1381 und 1445 verwüstet wurde, kann dagegen bisher nicht festgestellt werden, da die beiden Fundstellen dafür zeitlich zu weit auseinanderliegen. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass sich im näheren Umfeld künftig Ansiedlungen aus den noch fehlenden Zeitstufen finden und dann eine kleinräumige Platzkontinuität über etliche Jahrhunderte nachzuweisen sein könnte oder ein begünstigter Siedlungsplatz mehrfach aufgesucht wurde.
Das Grabungsteam legt alle Befunde sorgfältig frei und dokumentiert sie. Nach der Ausgrabung schließen sich die Arbeiten in Werkstatt, Büro und Labor an. (Foto: Goldschmidt Archäologie & Denkmalpflege/R. Roth).
Zwar lassen die Gebäudekonstruktionen und die gefundenen Keramiken bereits eine Datierung der Hofstelle am Friedrichsgrund in das 6./7. und evtl. auch noch das 8. Jahrhundert zu. Nach der in den nächsten Monaten anstehenden Fertigstellung der Grabungsdokumentation und der Aufbereitung des Fundmaterials soll dieser Datierungsrahmen jedoch durch naturwissenschaftliche Analysen möglichst noch genauer gefasst werden. Von den geplanten 14C-Analysen an einigen der gefundenen Holzkohlen erhoffen sich die Ausgräber außerdem, dass sich durch sie die beiden Hofphasen zeitlich noch voneinander trennen lassen werden.
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