Bergung des Mittelalterbootes aus der Lippe
Mitte November wurde ein Boot aus dem 12. Jahrhundert aus der Lippe geborgen.
Bei dieser Bergung durfte ich auch dabei sein. Es war total interessant und spannend zu sehen, wie Taucher die einzelnen, schweren Holzplanken aus dem Wasser geholt haben. An Land wurden die Planken dann vorsichtig mit Wasser und den Händen sauber gemacht, bis kein anhaftendes Sediment mehr zu sehen war. Dabei konnte ich auch helfen. Anschließend wurden die Planken auf eine spezielle Art fotografiert, um später eine virtuelle 3D-Rekonstruktion mit den einzelnen Funden erstellen zu können. Danach durfte ich mithelfen, die Planken in Folien zu verpacken, damit sie nicht beschädigt werden und sie stabiler während der Fahrt nach Münster in die Restaurierung sind.
Da manche der alten Bootsplanken ziemlich schwer waren, mussten sie zu mehreren Leuten in den Transporter geladen werden. Das war schon sehr beeindruckend, dass manche Planken hunderte von Kilos wiegen können.
In der letzten Woche der Bergung wurde das größte Stück des alten Bootes an Land gebracht. Dafür mussten ein Trecker und ein Teleskoplader an den Fundort kommen, um dieses besonders große Stück aus dem Wasser zu heben.
An diesem Tag waren auch viele Zeitungsreporter und Menschen vom Fernsehen vor Ort, da dies doch schon sehr besonders war. Und ich war auch dabei! Das fand ich schon sehr aufregend und ich habe mich sehr gefreut dabei gewesen zu sein, da soetwas wahrscheinlich nicht wieder zu sehen sein wird.
Außerdem wurden mir von einem Unterwasserarchäologen die Arbeiten und Aufgaben,
die unter Wasser zu machen sind erklärt. Auf welche Dinge man besonders achten muss und das bestimmte Zeiten unter Wasser eingehalten werden müssen, da es sonst zu Problemen mit dem Sauerstoffvorrat kommen kann. Er hat mir auch erklärt, dass sie jeden Tauchgang vorher exakt planen müssen und ihnen absolut klar sein muss was ihre genauen Aufgaben Unterwasser sind.
Für mich wären die Aufgaben eines Unterwasserarchäologen nichts, weil ich die Enge dort nicht lange aushalten kann. Wenn ich mir dann noch vorstellen muss, da unten für längere Zeit zu bleiben und das noch verbunden mit zum Teil schwerer Arbeit, möchte ich noch weniger Unterwasserarchäologin werden.
Schon nach wenigen Wochen habe ich bemerkt, dass die Arbeit von Archäologen und Grabungstechnikern sehr vielfältig ist. Ich bekomme einen super Einblick in die Archäologie und ich lerne schon jetzt wichtige Dinge, die mir später in meinem Studium helfen können. Mir macht die Arbeit sehr viel Spaß und deswegen freue ich mich auf die nächste ereignissreiche Zeit.