Aufruf an die Hagener Bürgerschaft

05.02.2020 Carolin Steimer

Hagen, Hohenhof. Blick aus dem Garten auf die Villa. Im Vordergrund das 2019 freigelegte Fundament, das auf den Gartenplänen in dieser Form nicht verzeichnet ist. – Foto: LWL-AfW Olpe/M. Baales

Suche nach Fotos aus den „dark ages“ des Hohenhofs

Seit 2019 beschäftigt sich die LWL-Archäologie für Westfalen, Außenstelle Olpe, in Person von Dr. Eva Cichy mit der Geschichte der Gartengestaltung des Hohenhofs. Den Hohenhof bei Hagen-Eppenhausen hatte sich der Kunstmäzen Karl Ernst Osthaus (1874-1921) zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Henry van de Velde (1863-1957) bauen lassen; er zählt zu einem der bedeutenden Bauten des Jugendstils. Die zunächst ebenfalls von van de Velde geplante, umfangreiche Gartenanlage ist mehrfach umgestaltet worden. Unter anderem war der berühmte Gartenarchitekt Leberecht Migge (1881-1935) damit beschäftigt, weshalb es zu Konflikten mit van de Velde kam.

Nach dem Tod von Osthaus erlebte die Anlage eine mehrfache Nutzungsänderung bis hin zu einer Frauenklinik nach dem Zweiten Weltkrieg. Während des unseligen "Dritten Reiches" war es u.a. eine sog. Gauschule.

Hagen, Hohenhof. Das Interesse der örtlichen Presse an den bisherigen Ergebnissen und dem geplanten Fortgang der Arbeiten an dem Objekt ist durchaus groß. – Foto: LWL-AfW Olpe/M. Baales

Aktuell wird die Historie des Gartens näher erforscht; Ziel ist eine Rekonstruktion bis 2027 zur Internationalen Gartenausstellung (IGA) im Ruhrgebiet. Es gibt zwar verschiedene Planzeichnungen und auch ältere Fotos der verschiedenen Entwürfe, doch haben die 2019 durchgeführten gartenarchäologischen Untersuchungen u.a. Fundamente erbracht, die nirgendwo verzeichnet sind. Fraglich ist, was letztlich alles umgesetzt wurde, welche jüngeren gestalterischen Eingriffe stattfanden.

Für die Jahre 1928 bis 1986 fehlen zudem in den Archiven Pläne oder Fotos, die uns bei der Interpretation der Grabungsfunde weiterhelfen würden.

Daher erging kürzlich der Aufruf an die Bevölkerung, nach solchen Fotos zu suchen. Hinweise hierauf können gerne an die Untere Denkmalbehörde der Stadt Hagen und die Außenstelle Olpe erfolgen.

Herzlichen Dank schon einmal für Ihre Mithilfe!

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