Unterhalb des Verdachtsfalles soll in nordwestlicher Hanglage eine neue Bebauung entstehen, weswegen die AS Olpe der LWL-AfW vor Baubeginn die Frage einer Befestigungsanlage klären wollte. Dafür wurden auf dem geplanten Baugebiet mehrere Baggersondagen angelegt. Jedoch konnten hierbei keinerlei Spuren, nicht einmal kleinste Kulturanzeiger wie Holzkohlen oder Rotlehmreste, entdeckt werden. Im Laufe der Jahrhunderte wären sicherlich einige Spuren menschlicher Hinterlassenschaften durch Erosionsprozesse hangabwärts und damit in den unweit gelegenen Untersuchungsbereich transportiert worden. Eine Befestigungsanlage ist also auf dem Hügel mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht vorhanden.
Auch das auffällige Geländerelief im Digitalen Geländemodell konnte bei der Maßnahme erklärt werden: ein interessierter Anwohner berichtete, dass die Hügelkuppe einst ein Steinbruch, später eine mittlerweile zugeschüttete Müllkippe war.
Wieder einmal zeigt sich, dass dank der Archäologie ein Stück Regionalgeschichte genauer beleuchtet und offene Fragen geklärt werden konnten.
Fabian Geldsetzer B.A.
Literatur:
C. Kneppe, Die Siegener Landhecke. In: P. R. Hömberg u. A. H. Schubert (Red.): Der Kreis Siegen-Wittgenstein. Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland 25 (Stuttgart 1993), 90-93.
P. Meintz, Das Kölnische Heck im Raum Wenden-Freudenberg. Schriftenreihe des Kreises Olpe 13 (Olpe 1988).
N. Scheele, Grenzstreitigkeiten am Rande des alten Gerichts Wenden (m. Grenzriß von 1819) – Schluß. Heimatstimmen aus dem Kreise Olpe, Folge 48 (Olpe 1962), 112-125.