Veranstaltungstipp: Vorträge zu Verbrechen im Arnsberger Wald 1945 und ihre juristische Aufarbeitung

15.03.2019 Carolin Steimer

Erschießungstatort Warstein, Langenbachtal: Ausschnitt der Grabung mit einer Vielzahl teilfreigelegter Fundobjekte der Opfer (Foto: LWL-Archäologie für Westfalen/Manuel Zeiler)

21. März im Landgericht Arnsberg

Während dreier Nächte im März 1945 ermordeten Angehörige von Wehrmacht und SS an drei Tatorten bei Warstein, Suttrop und Meschede 208 Zwangsarbeiter, die mehrheitlich aus der Sowjetunion und Polen stammten. Unter den Opfern befinden sich viele Frauen und sogar Kinder, die bis auf wenige Ausnahmen bis heute nicht identifiziert werden konnten. Die Täter waren hingegen schnell nach Ende des Zweiten Weltkriegs bekannt, doch fanden nur wenige Verurteilungen statt, die im Nachkriegsdeutschland zu Empörung, wichtigen Diskussionen sowie rechtlichen Nachverhandlungen führten.

Dr. Marcus Weidner vom LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte erforscht seit Jahren diese Ereignisse und zog die LWL-Archäologie für Westfalen hinzu, nachdem er die Tatorte identifizieren konnte; diese Kooperation mündete in archäologische Forschungen. Diese konnten mit tatkräftiger Unterstützung Ehrenamtlicher des Forums westfalenfunde.de an den drei Tatorten sowie an zwei provisorischen Friedhöfen, wo Opfer zeitweise bestattet waren, Ende 2018 und im Februar 2019 durchgeführt werden.

Der Landschaftsverband veröffentlichte kürzlich die Zwischenergebnisse zu den so gewonnen Ergebnissen (https://www.lwl.org/pressemitteilungen/nr_mitteilung.php?urlID=47415), die ein beeindruckendes Medienecho hervorriefen. Weiterhin realisierte die LWL-Archäologie für Westfalen einen aussagekräftige Film (https://www.youtube.com/watch?v=Kf0OfBZcTf4) rund um dieses besondere Forschungsprojekt.

Zu diesem Themenkomplex finden am Donnerstag, dem 21 März, mehrere Vorträge statt, die das Landgericht Arnsberg initiierte. Darüber hinaus vermittelt im Foyer des Landgerichts eine kleine Ausstellung mit Funden der Tatorte sowie archivalischen Quellen das Geschehen um die Verbrechen und die juristische Aufarbeitung. Sie wird bis zum 11. April 2019 zu sehen sein.

Das Landgericht Arnsberg hat kürzlich die Veranstaltung angekündigt (http://www.lg-arnsberg.nrw.de/behoerde/presse/Aktuelle_Pressemitteilungen/Pressemitteilung-_Vortragsveranstaltung-am-21_03_2019_.pdf). Der Eintritt ist frei, es wird aber ein starkes Besucherinteresse erwartet, so dass darauf hingewiesen wird, frühzeitig zu erscheinen.

Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme!