Zu erkennen war in der nur schwach erleuchteten Finsternis, dass der Kanalgang aus unterschiedlichem Mauerwerk zusammengesetzt ist. Während die Grabenrinne aus Beton besteht und auch die vorhandene Quermauerung des Kanals aus modernen Ziegeln gemauert ist, haben Sandsteinquader für die Längseinfassung Verwendung gefunden. Das qualitativ hochwertige Mauerwerk mit gleichmäßigen Sandsteinblöcken und sorgfältiger Mörtelung, wohl später nachgezogen, dürfte anhand vergleichbarer Beispiele zwar älter als die übrigen Materialien einzustufen sein, aber kaum ins Mittelalter zurückreichen. Seine Ausrichtung verweist auf eine Einfassung des Stadtgrabens, die notwendig geworden sein wird, als der Graben zum Abwasserkanal umfunktioniert wurde, also wohl im 19. Jahrhundert.
Die Erleichterung, aus der übel riechenden und extrem feuchten Luft herausgekommen zu sein, war Thomas Pogarell ins Gesicht geschrieben und machte diesen Einsatz zu einem der kuriosesten seiner Grabungstechnikerlaufbahn.
Thomas Pogarell