Seit dem Frühjahr 2017 erforscht eine Kooperation aus LWL-Archäologie für Westfalen, Deutsches Bergbau-Museum Bochum, LWL-Freilichtmuseum Hagen, Ruhr-Universität Bochum und Römisch Germanisches Zentralmuseum Mainz die keltische Verhüttungstechnologie des Siegerlandes in einem einmaligen archäologischen Experiment, worüber in bereits neun Beiträgen hier im Blog der LWL-Archäologie für Westfalen berichtet wurde.
Am Dienstag wurden die letzten Vorarbeiten für die diesjährige Verhüttungsphase abgeschlossen: Nachdem im Frühjahr der geflickte Rennofen mit einem zusätzlichen Schutzmantel aus Lehm ausgestattet wurde und der gesamte Ofen durch eine massive Überdachung geschützt war, wurden die anschließend entstandenen Trockenrisse der Schutzhülle am vergangenen Dienstag ausgebessert. Wieder unter fachkundiger Leitung Heinz Hadems wurden die Risse ausgekratzt, teilweise Hüllenteile abgenommen und schließlich wieder mit Lehm ausgefugt bzw. die Hüllenteile eingesetzt. In Anlehnung an die Ofenzier des letzten Jahres fertigte schließlich Marie Usadel mit Lehm ein Relief an der Ofenbrust an. Das Relief der „Ofensau“ spielt auf den hüttentechnischen Fachbegriff an, der für den bei der Rennfeuerverhüttung anfallenden Schlackenklotz steht.