Die Bedeutung der Fundstelle liegt in ihrer außergewöhnlichen Erhaltung der archäologischen Befunde sowie der engen Verschachtelung mehrerer technischer Anlagen verschiedener Epochen, die die Technikentwicklung über 1000 Jahre nachvollziehen lassen: Die Ausgrabungen erbrachten beispielsweise die Erkenntnis, dass die Eisenerzverhüttung während der Eisenzeit auf deutlich effektiverem Niveau stattfand als im Mittelalter – während in der Zeit der Kelten in großen Mehrwegöfen große Mengen Stahl produziert wurden, recycelten die mittelalterlichen Hüttenleute 1000 Jahre später die eisenzeitlichen Schlacken und gewannen in kleinen Einwegöfen nur geringe Stahlmengen.
Jürgen Sänger von der Waldgenossenschaft Siegen-Niederschelden initiierte daher 2012, dass die Fundstätte mit dieser außergewöhnlichen Befunderhaltung nicht weiter ausgegraben werden sollte. Wir Archäologen planten nämlich eigentlich, alle Strukturen vollständig auszugraben, um ein Maximum an Informationen zu erhalten – dies hätte jedoch die völlige Zerstörung der Befunde bedeutet. Jürgen Sängers Initiative folgten rasch der Heimatverein Niederschelden und der Heimatverein Niederschelderhütte und wir erkannten, dass dieses Vorhaben unbedingt unterstützenswert ist. Die Ausgrabungen wurden folglich aufgrund des hohen öffentlichen Interesses an einem bestimmten Punkt abgebrochen und die gut erhaltenen Befunde aufwändig gesichert, bedeckt und zum Schutz vor der Witterung mit Erde geschützt.
Es folgte eine mehrjährige Zeitphase mit hohem Arbeitsaufwand derjenigen, die die Erhaltung und Präsentation der Strukturen forcierten. Beispielhaft zu nennen ist ein Konzept zur kulturtouristischen Inwertsetzung der Archäologen oder aufwändige Planungen der Architektin Heike Balzer von der Unteren Denkmalbehörde Siegens, die von einem Architekturwettbewerb an der Universität Siegen flankiert wurden. Begleitet durch die sehr positive Unterstützung der Stadt Siegen und des Kreises Siegen-Wittgenstein gründete sich der Trägerverein „Ein Siegerländer Tal e.V.“, der bis heute maßgebliche Impulse setzt und neben den Akteuren der Stadt Siegen, des Kreises Siegen-Wittgenstein sowie der LWL-AfW das Projekt begleitet und führt. Ein Dank an dieser Stelle für dieses große und großartige Engagement!