Im Laufe der Jahre kamen nicht nur ein Grubenhaus und eine Scheune dazu, sondern auch Felder und Beete, auf denen Nutzpflanzen angebaut werden, die in der frühmittelalterlichen Siedlung nachgewiesen werden konnten. Seitdem ist der Sachsenhof ein Ort der experimentellen Archäologie, an dem vor allem mit Textilien, Öl- und Färberpflanzen und Knochen gearbeitet wird. Auch Bronzeguss und die Herstellung von Keramik im Feldbrand waren bereits Themen. Schon mehrfach trafen sich Verhüttungsfachleute aus ganz Europa hier und experimentierten mit Rennöfen zur Eisenproduktion. Höhepunkte des Jahres sind immer die Aktionstage, an denen Hunderte von Kindern Mehl mahlen, Brot backen oder Filz herstellen können – ein herausragender außerschulischer Lernort, der vor allem auf wissenschaftliche Authentizität statt Showeffekt bedacht ist. „Was uns fehlt, ist Nachwuchs, der bereit ist, auch auf Knien Unkraut zu zupfen oder Zäune zu flechten“ ,sagt Liesel Drexler, Motor und treibende Kraft der Arbeitsgruppe.
Besichtigt werden kann der Sachsenhof in Greven, Pentruper Mersch 5, übrigens – bei Bedarf – 365 Tage im Jahr, 24 Stunden pro Tag!