Der Zweite Weltkrieg hat zahlreiche militärische und zivile Relikte hinterlassen, die mit archäologischen Methoden untersucht und dokumentiert werden können. Bei ihrer täglichen Arbeit beschäftigen sich Archäologen und Grabungstechniker mit verschiedenen Lagern, Kampfstellungen, Erschießungsplätzen und Flugzeugwracks, aber vor allem mit Bauten des Luftschutzes. Während es sich bei untertägigen Bunkern und Stollen zweifelsohne um Bodendenkmäler handelt, fallen obertägige Luftschutzbauten per Definition ins Aufgabenfeld der Denkmalpflege. Der wohl kleinste Vertreter dieser Art, eine Splitterschutzzelle, trat nun zufällig auf einer Baustelle im sauerländischen Attendorn zu Tage und wurde von Mitarbeitern der Außenstelle Olpe – als „Beifang“ – dokumentiert.
Auf einem ehemaligen Firmengelände wurden Gebäude abgerissen und durch Zufall eine umgesetzte Splitterschutzzelle – umgangssprachlich auch Einmannbunker genannt – vorgefunden. Die ursprüngliche Position konnte nicht mehr rekonstruiert werden, sie wird aber im nahen Umfeld gelegen haben. Der ca. 2,5 m hohe und im Durchmesser 1,2 m große, hohle Betonzylinder mit kegelförmigem Oberteil besaß eine Einstiegsluke, von dessen Betontür nur noch die Reste der Metallscharniere zeugten. Fünf kleine Sehschlitze der mehrere Tonnen schweren Konstruktion ließen einen Blick nach Draußen zu.