Das ab dem Jahr 1937 errichtete Tanklager Bekenau ist in den vergangenen Jahren bereits gut dokumentiert worden. Es diente im Zweiten Weltkrieg zur Herstellung und Lagerung von Kraftstoffgemischen. Ein Bombenangriff am 28. März 1945 zerstörte das Gelände weitgehend, in der Folgezeit kam es zu Plünderungen durch die Zivilbevölkerung. Der Abbau und die Sprengungen der verbliebenen Maschinen, Gleise und Gebäude durch die britische Militärregierung führte zum systematischen Abbau des Betriebes. Dennoch sind unterirdische Tanks und Bunkeranlagen sowie Wohngebäude von Betriebsangehörigen und Wachmannschaften, Verwaltungsgebäude, eine Verladerampe und ein Löschteich erhalten.
Seit den 1950er Jahren entwickelt sich durch eine sukzessive Neu-Parzellierung und Bebauung die Ortschaft Herbram-Wald. Auch auf einem Grundstück am Josef-Kliegel-Weg entsteht derzeit ein Neubau, dessen bauvorbereitende Tiefbaumaßnahmen vom 17.12.2018 bis 19.12.2018 archäologisch begleitet wurden. Hier, an der Ecke zum südlich verlaufenden Erlenweg und in der Nähe der heute noch erhaltenen Verladerampe, befand sich ehemals das Kanisterlager II, in welchem mehr als 300 Natriumfässer gelagert wurden. Zwar waren die Grundmauern des 1945 zerstörten Gebäudes bereits beseitigt, dafür haben sich aber mehrere Elektrokabelkanäle sowie ein Abwasserschacht dieses Hauses im Boden erhalten.