Die Landschaft jenseits (d.h. östlich) des Rothaargebirges – das Wittgensteiner Land – gilt zumindest ab der Vorrömischen Eisenzeit als eine besondere südwestfälische Siedlungskammer. Auf den Ackerflächen hat vor allem Hans Günter Radenbach aus Bad Berleburg zahlreiche auf Siedlungen und Gräberfelder verweisende Oberflächenfundstellen der letzten vorchristlichen Jahrhunderte entdecken können, die aktuell im Rahmen einer Marburger Dissertation bearbeitet werden.
Neben den vorchristlichen Fundstellen sind auch – die Römische Kaiserzeit ist bisher kaum nachgewiesen – zahlreiche des Mittelalters zu Tage getreten, darunter auch einige des frühen Mittelalters ab dem 8. Jahrhundert.
Hierzu zählt auch eine Fundstelle im Preisdorftal unweit von Bad Berleburg-Aue, die Radenbach 1973 lokalisierte. Er fand hier zahlreiche Scherben des frühen, aber auch des hohen Mittelalters.
Die bis heute hier stattfindende starke Beackerung ließ zumindest erahnen – wie für ungezählte andere Fundstellen nicht nur in Südwestfalen auch –, dass wichtige archäologische Strukturen im Untergrund allmählich vollständig verschwinden könnten, so dass eine archäologische Überprüfung der Fundstelle durch die LWL-Archäologie für Westfalen, Außenstelle Olpe, projektiert wurde. Sie diente zugleich der Fortbildung unseres – zum 1.5.2020 jetzt fest angestellten – Grabungstechnikers Lutz Cramer B.A. im Hinblick auf seine für die zweite Jahreshälfte avisierte Prüfungsgrabung zum Grabungstechniker. Wie so vieles, machte ihm und uns das berühmte Virus dann einen dicken Strich durch die Rechnung, so dass die Bad Berleburger Grabung zeitweise unterbrochen werden musste und die abschließenden Arbeiten dann erst mit Verspätung unter der Leitung von Dr. Manuel Zeiler abgeschlossen werden konnten.