Die nächstgelegenen Vergleiche stammen von dem Berg Kalteiche bei Haiger in Hessen und werden als Grubenmeiler gedeutet und in das Frühmittelalter eingeordnet. Sie sind im Rahmen von archäologischen Ausgrabungen entdeckt worden, die dort im Vorfeld der Erschließung eines Gewerbeparks durchgeführt wurden. Unter der Leitung von Dr. Frank Verse, damals Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, der mit den Untersuchungen beauftragt worden war, wurden nicht nur mehrere gut erhaltene langrechteckige Grubenmeiler samt ihrem Umfeld ausgegraben, sondern darüber hinaus auch Gräber sowie Siedlungsspuren der Eisenzeit, Kalkbrennöfen und schließlich noch ein Schlachtfeld aus dem 18. Jahrhundert entdeckt und untersucht. Dieses Beispiel zeigt, welches Potential systematische archäologische Untersuchungen für das Verständnis unseres kulturellen Erbes haben. Finden jedoch Bodeneingriffe ohne vorherige archäologische Untersuchungen statt, werden die dort befindlichen Zeugen der Menschheitsgeschichte unwiederbringlich zerstört. Die Gemeinde Kirchhundem hatte 2013 die LWL-Archäologie für Westfalen an der Planung für den Windpark bei Apollmicke beteiligt, wobei grob umrissene Großflächen angegeben wurden, die potentiell als Standorte für Windräder in Frage kommen könnten. Die Planungen waren in diesem Stadium noch sehr unkonkret und deswegen waren auch noch nicht die Areale ausgewiesen, die für die nötige Infrastruktur baulich verändert werden müssen. Die LWL-Archäologie antwortete daher, dass eine erneute Beteiligung zu erfolgen hat, sobald die Pläne konkrete Flächen fokussieren. Dies unterblieb jedoch; keine Behörde (Kommune, Kreis, Bezirksregierung) hat hierzu je wieder in Olpe angefragt. Leider kein Einzelfall.
So standen die Archäologen mal wieder vor vollendeten Tatsachen, die sie ohne einen Zeitungsartikel nicht einmal mitbekommen hätten, und konnten ihrem Auftrag, das kulturelle Erbe in der Region vor unkontrollierter Zerstörung zu sichern, wieder einmal nur bedingt nachkommen.