Es war ein echter Schatz, der da vor ihr lag. Bei einem Streifzug durch den Garten der Oma in Ibbenbüren entdeckte Pauline Lampe eine großartige Pfeilspitze – aus Stein. Sie lag einfach so da, auf einem Erdhügel. Sechs Jahre war sie damals alt. Den Schatz hat sie nicht einfach nur gehütet. Die Sechsjährige verbuddelte ihn akribisch auf dem Acker neben dem Grundstück der Oma. Eben wie einen echten Schatz. Jetzt, sechs Jahre später, entpuppte sich ihr kostbarer Besitz als touristische Imitation – und führte im gleichen Atemzug zu einem echten archäologischen Fundstück.
Denn Pauline hat jetzt einen Freund mit handfesten archäologischen Kontakten. Dessen Vater Andreas Schlieker liebt die Geschichte, die Archäologie und die Relikte, die von längst vergangenen Zeiten erzählen. Wenn es seine Zeit als Pädagoge in der Berufsvorbereitung erlaubt, ist er allein, zusammen mit der Ehefrau und oft auch mit seinen beiden Söhnen in der Natur unterwegs. Auf Äckern und Feldern und auf Wiesen sind seine Augen dabei seine wichtigsten „Werkzeuge“: Er sieht in Windeseile, ob ein bloßer Stein vor ihm liegt oder ein Feuersteinabschlag aus der Steinzeit, eine Keramikscherbe aus der Bronzezeit oder ein Reibstein, der in frühmittelalterlicher Zeit benutzt wurde. Seine Funde liefert er regelmäßig bei der LWL-Archäologie für Westfalen in der Außenstelle in Münster ab. Denn ihm ist wichtig, dass die Wissenschaft und damit auch die Geschichtsbücher von seinem Hobby profitieren. Als Lehrer hat er mit den Feldbegehungen oft auch den Unterricht lebendiger gestaltet, indem er seine Schüler mitnahm und ihnen zeigte, was die Erde alles in sich bergen kann. Denn: „Gerade die Geschichtsepoche der Steinzeit wird meiner Meinung nach zu wenig im Unterricht behandelt.“