In den letzten Jahren wurde die LWL-AfW Außenstelle Olpe vermehrt zu innerstädtischen Bauvorhaben gerufen, um unterirdische Anlagen wie Bunker oder Stollen archäologisch zu dokumentieren. Doch eine solche Anlage wortwörtlich vor der Haustür zu haben, ist auch für die Mitarbeitenden der Olper Außenstelle ungewöhnlich.
Unser Kollege Matthias Müller-Delvart, ebenfalls Grabungstechniker in Olpe, beobachtete eines Morgens beim Blick aus dem Fenster seiner Wohnung, dass bei Bauarbeiten auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Stollenmundloch freigelegt wurde. Umgehend informierte er seine Kolleginnen und Kollegen auf der Dienststelle über seinen Fund. Häufig sind solche Einsätze mit einer nicht geringen Anreise verbunden, immerhin ist die Außenstelle für den ganzen Regierungsbezirk Arnsberg zuständig.
Gerade im Ruhrgebiet und in Industriestädten wie z.B. Siegen müssen mittlerweile regelmäßig Bunker, Luftschutzstollen oder Deckungsgräben neuen Bauvorhaben weichen und daher für die Zukunft dokumentiert werden. Diese Entwicklung ist eine Folge des Mangels an geeignetem Baugrund in den Städten. Früher war es schlichtweg zu teuer, z.B. einen Bunker zu entfernen und die Fläche neu zu bebauen, heute jedoch rechnet sich auch ein solch kostenintensives Verfahren.